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Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Historische Anfänge

Die Roemer

Die Franken

Das Prümer Urbar

Herrschaftsstrukturen

In und um Dernau

    - Ortsanfänge

    - Gerichtsbarkeit

    - Ritter von Dernau

    - Höfe und Güter

    - Die Pest

    - Hexenwahn

    - Hochwasser

    - Kriege und Plünderungen

    - Kirchengeschichte

    - Jüdische Gemeinde

    - Wirtschaftsstrukturen

    - Infrastruktur

        -- Haus und Hof

        -- Schulen

        -- Wege und Strassen

        -- Bahn, Tunnel und Bunker

        -- Brücken

        -- Wasser, Strom und Post

    - Sitten und Gebräuche

Sprache der Region

Auswanderungen

Maler und Dichter

Vereine

Familie Bertram

Erzählungen der Alten

Flurnamen

Schule Ahr Eifel Rhein Geschichte Dernau Römer Franken Weinbau Fischerei Ahrtal Bertram Sprache Ahnen Pest Hexen Alles fliesst Juden Bunker

    8.12.2. Schulen

    Das Beispiel der adeligen Pfarrei Altenahr dürfte auch in Dernau frühzeitig den Anstoss zur Errichtung einer Schule gegeben habe, wozu vielleicht noch das vornehme Kloster Marienthal Beihilfe geleistet haben dürfte. Mit Sicherheit bestand schon 1647 eine Schule in Dernau für die Pfarreien Dernau und Mayschoss. Um 1652 erhielt Mayschoss eine eigene schule, „um das Laster des Aberglaubens daselbst“ einzudämmen. Die Glöcknerrente, die bis dahin der Schulmeister in Dernau bezogen hatte, erhielt nun der neue Schulmeister von Mayschoss. In Dernau wurde der Schulmeister dafür aus dem Hospitalfond entschädigt.

    Einen Blick in die Zeit erlaubt der damalige Lehrstoff: Die Kinder sollten nicht nur lesen und schreiben lernen, sondern auch die notwendigen Glaubensstücke lernen wie z.B.: heiliges Kreuzzeichen, Vater unser und englischen Gruss, 10 und 5 Gebote, 7 Sakramente, 7 Hauptsünden, Unterricht im Messdienen sowie Beicht- und Kommunionsuntereicht. Täglich sollen die Kinder die hl. messe hören.

    Das Lehreramt und der Küsterdienst waren verbunden. Der Lehrer Christian Fassbender bezog 1709 10 Thaler vom Hospital, 5 Thaler vom Bürgermeister von Dernau, 3 Thaler vom Bürgermeister von Rech. Er benutzte eine Wiese (Orgelswiss) und ein Feld und hatte das Glockenkorn, welches ihm jährlich 9 Malter einbrachte. Das Glockenkorn war die Vergütung für seine Küsterdienste. Die Pflicht dieser Lieferung beruhte auf verschiedenen Grundstücken. Kloster Marienthal hatte z. B. 1,5 Malter zu liefern, Kloster Marienstatt 0,5 Malter. Die Lieferung war an Martini. Durch die Aufhebung der Klöster ging ein Teil dieser Renten/Vergütungen verloren. Einige der Käufer der Güter bezahlten noch einige Zeit freiwillig diese Vergütungen weiter, aber bei Verhandlungen in 1845 wurde die Kirche von der Regierung zur Zahlung des Glockenkorns verpflichtet.

    Von 1736 bis 1740 wurde über dem ehemaligen Domhof (heute Dorfplatz) ein neues Schulgebäude errichtet. Dieser Bau führte zu Streitigkeiten mit dem Kloster Marienthal, da man unterstellte, dass der Abriss des Domhofes nicht abgestimmt worden sei. Zu diesem Vorgang gibt es eine Prozessakte.

    An gleicher Stelle wurde später der Bruchsteinbau der Schule errichtet, die bis 1910 in Betrieb war. Dann wurde die Schule in die Römerstrasse verlegt und vergrößert. Dieser Bau wurde dann in den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts abgerissen und durch den heute bestehenden Neubau ersetzt. Der oben genannte Bruchsteinbau wurde bis ca. in die sechziger/siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts als Kindergarten genutzt.


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